Krankheiten
Zeigen Leopardgeckos auffälliges Verhalten, haben sie sich verletzt oder besteht der Verdacht einer Infektion, sollte immer der Tierarzt aufgesucht werden. Eine Eigendiagnose und - behandlung kann das Tier das Leben kosten!
Der folgende Überblick stellt deshalb einige typische Erkrankungen und ihre Symptome vor, beinhaltet aber keine Medikamentenvorschläge.
Verletzungen
Kratzer, Bisse, leichte Verbrennungen oder ein abgerissener (abgeworfener) Schwanz sind für keinen Besitzer ein schöner Anblick, letztendlich aber in der Regel ziemlich harmlos. Trotzdem sollte ein Tierarzt den Gecko begutachten. Kleinere Wunden heilen zwar praktisch von selbst und auch der Schwanz wächst von alleine nach, um jedoch Infektionen vorzubeugen, müssen die Blessuren antibiotisch versorgt werden.
Falsche Ernährung
Ursache: zu reichhaltige Kost - wie eine häufige Gabe von Larven -, verschluckter Sand oder ein Mangel an Vitaminen und Mineralien.
Symptome: Eine falsche Ernährung in puncto Futtertiere äußert sich in erster Linie durch Verdauungsstörungen, die man am Gesamterscheinungsbild oder der Konsistenz des Kotes ablesen kann. Dazu gehören beispielsweise eine Verfettung mit überproportional vergrößertem Rumpf, geminderte Kotung oder Durchfall.
Mangelerscheinungen besitzen weniger spezifische Symptome, da sie zu den unterschiedlichsten Erkrankungen wie beispielsweise Rachitis (Knochenschädigung) oder Maulfäule führen können. Hier gilt es, auf das Verhalten und/oder optische Veränderungen zu achten. Alarmsignale sind herabgesetzter Bewegungstrieb, unsichere Laufbewegungen, Appetitlosigkeit oder Aggression gegenüber Artgenossen.
Häutungsprobleme
Ursache: Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit im Terrarium führt dazu, dass Hautreste am Körper kleben bleiben oder im schlimmsten Fall Extremitäten abschnüren.
Symptome: Die Häutung ist normalerweise innerhalb von zwei Tagen abgeschlossen. Sind nach dieser Zeit noch Hautreste zu erkennen, muss die Luftfeuchtigkeit erhöht und eventuell mit lauwarmem Wasser und einer Pinzette nachgeholfen werden.
Eine weitere Ursache für wiederholte Probleme bei der Häutung kann auch eine Über- oder Unterversorgung mit Vitaminen sein.
Lungenentzündung
Ursache: Wird durch zu große Temperaturschwankungen beziehungsweise eine insgesamt zu niedrige Grundtemperatur im Terrarium oder eine Unterkühlung (z.B. beim Transport) hervorgerufen.
Symptome: Eindeutige Indikatoren für eine Lungenentzündung sind Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Ausfluss in und um die Nasenlöcher sowie ungewöhnliche Atemgeräusche.
Milbenbefall
Ursache: Schuld sind meist eine unsachgemäße Haltung des Züchters oder verunreinigtes Terrarienzubehör.
Symptome: Die etwa 2mm großen rötlichen Milben finden sich im Kopfbereich, zwischen den Schuppen oder in den Achseln und sind mit bloßem Auge zu sehen. Durch die Parasiten werden die Tiere stark geschwächt und wirken dadurch eventuell lustlos und träge.
Kokzidien
Ursache: Kokzidien sind Sporentierchen, die sich im Magen-Darm-Trakt einnisten und mit dem Futter aufgenommen werden können.
Symptome: Betroffene Leopardgeckos magern durch Nahrungsverweigerung, Durchfall und Erbrechen ab.
Zecken
Hat sich eine Zecke auf der Haut des Tieres festgesaugt, kann sie mit einer entsprechenden Zange problemlos entfernt werden. Wichtig ist, die Stelle danach mit einem Antibiotikum abzutupfen, damit keine Bakterien in den Blutkreislauf gelangen.
Maulfäule
Ursache: Maulfäule ist eine der selteneren Erkrankungen und größtenteils eine bakterielle Begleiterscheinung vorhergehender Infektionen ausgelöst durch Verletzungen im Maul. Gelegentlich handelt es sich auch um eine Folge von Vitamin-B-Mangel.
Symptome: Maulfäule beginnt immer mit einer Entzündung der Mundschleimhaut, einhergehend mit Rötungen im Gaumen-, Zungen- und Rachenraum oder Futterverweigerung.
Generelle Tipps
Kaum ein Symptom ist eindeutig einer Erkrankung zuzuordnen. Ist Durchfall einmal ein Anzeichen von zu fetter Kost ist es das andere Mal Folge eines Parasitenbefalls mit Faden- oder Spulwürmern. Gewissheit bringt nur die Untersuchung beim Tierarzt. Dieser kann eine Kotprobe entnehmen, so das Problem genau eingrenzen und die richtige Behandlungsstrategie entwickeln.
Zur Sicherheit sollten erkrankte Tiere aber bereits vor einer Diagnose in Quarantäne gehalten werden, um eine Ansteckung der übrigen Gruppe zu verhindern.
Werden schließlich Parasiten oder eine bakterielle Infektion durch den Tierarzt festgestellt, muss neben der Behandlung des Geckos auch das Terrarium gründlich gesäubert werden.